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Wie die Saarbrücker Zeitung online schludert

Juni 28, 2011

Sprachschludereien gibts nicht nur in der gedruckten Saarbrücker Zeitung. Die Onliner des Blattes lassen in dieser Hinsicht auch gern einmal Fünfe gerade sein. Hier einige Beispiele. Es handelt sich um Twitter-Meldungen.

Seligsprechung von Nazi-Widerständlern in Lübeck bit.ly/mmmIKX
twitterfeed • 25.06.11 02:13

Wie jetzt? Sind da Nazis seelig gesprochen worden? Es war uns nicht bekannt, dass die katholische Kirche jetzt plötzlich Altnazis ehrt. Und wogegen haben die eigentlich Widerstand geleistet? Gegen die „jüdische Weltverschwörung“ (Ironie aus).

Vor einigen Tagen dies:

Stuttgart 21 – schwer verletzter Polizist entlassen

Hat die Polizei etwa dem Mann gekündigt? Das ist wirklich skandalös! Dem sollten die Star-Journalisten von der SZ aber unbedingt mal nachgehen! Das hier ist auch nicht schlecht:

Anti-AKW-Gegner fordern Grünen-Nein zu Atomausstieg bit.ly/jlDcrR
twitterfeed • 25.06.11 11:40

Sind das nun die Gegner der Atomkraftgegner, also die Atombefürworter? Nein. Es geht im dem Text natürlich um Atomkraftgegner, die der Grünen-Führung die Hölle heiß machen. Es handelt sich also um einen sprachlichen Unfall der SZ.
Weiteres bei Gelegenheit.

Lector

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From → Online, Schluderei

4 Kommentare
    • Vielen Dank für den Hinweis. Wir wollen uns mit allen Aspekten der Sache kritisch auseinandersetzen. Dazu braucht es allerdings noch Mitstreiter, die sich zum Beispiel den Lokalausgaben widmen. Wie gesagt, so richtig geht’s erst im September los … Bis dahin nur gelegentliche Splitterchen.

  1. P.S.: Zu SOL.de würde sich übrigens ein eigener Watch-Blog lohnen!!!

  2. Danke für die Hinweise zu diesen Twitter-Meldungen. Die Überschriften stammen von der Deutschen Presse-Agentur, die als Dienstleister für uns und andere Medien arbeitet, Die Meldungen wurden bundesweit von vielen Medien verbreitet, wie man mit einer einfachen Google-Suche leicht feststellen kann. Wir haben mit der Deutschen Presse-Agentur über die missverständlichen und falschen Überschriften gesprochen und werden künftig auch Agenturmaterial auf diesem Verbreitungsweg genauer prüfen.
    Peter Stefan Herbst
    Chefredakteur
    Saarbrücker Zeitung

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