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SZ-Nachrichten und die Bevormundung des Lesers

Die Saarbrücker Zeitung hat in den Augen vieler Leser erhebliche Probleme, Meinungen von Berichten zu trennen. In der Ausgabe 24. Juni war das zu erleben. Da steht dieser Vorspann über einem Text zum Freispruch des holländischen Islamkritikers Wilders:

„Holland als Hort multikultureller Toleranz – das war einmal. Radikal ändern die Niederlande gerade ihre Integrationspolitik. Der Freispruch gegen den pöbelnden Islam-Gegner Geert Wilders passt dazu.“

Von Wilders mag man halten, was man will. Sicher ist, daß der Mann nicht pöbelt, sondern sehr geschickt argumentiert. Eine solche Wertung hat in einer Nachricht darüber hinaus nichts verloren. Das ist schlechtes Handwerk und Leser-Manipulation.

Außerdem weiß der bearbeitende Redakteur offenbar nicht um das Funktionieren eines Rechtsstaates: Das Rechtssystem und die Legislative sind getrennt. Politiker können Richtern also keine Vorschriften machen. Damit ist das Urteil auch kein Symptom für plötzliche Intoleranz oder etwa von der Politik vorgegeben – es ist schlicht eine Abwägung juristischer Fakten. Die Richter haben die Meinungsfreiheit als hohes Gut gewertet und daher Wilders frei gesprochen. Kann man übrigens in der Begründung nachlesen.

Also: Bitte ehret das journalistische Handwerk und bevormundet die Leser nicht mit Euren eigenen Vorurteilen.

Lector

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Die SZ und die Jagd

Eigentlich wollten wir ja erst im September so richtig starten. Aber egal. Heute bekamen wir jedenfalls unsere erste Zuschrift von einem SZ-Leser, der ziemlich wütend auf die Heimatzeitung ist. 
Mit gutem Grund, denn hier geht’s um faktisch falschen und vorurteilsbeladenen „Journalismus“. Willkommen also Waidgerecht (Twitter: @waidgerecht). Das ist sein Text:

Heute früh ist mir fast das Brötchen aus dem Mund gefallen. Grund war der Artikel „Schatten über einem Jagdverband“ von einem Norbert Freund. Nun muss man wissen, das ich auch jage. Seit langer Zeit merkt man schon, dass die SZ immer auf Seiten der Jagdgegner ist. Heute waren es aber andere Probleme, die mich echt sauer gemacht haben. Ich versuche mal, das mit so wenig wie möglich Emotionen zu beschreiben.

Da geht es um einen so genannten Jagdverband, den ,,Ökologischen Jagdverband“. Der hat im Saarland kaum 30 Mitglieder (nichtjagende Ehefrauen mal nicht mitgezählt) und wurde von überzeugten Jagdgegnern gegründet. Die meisten Jäger (mehr als 3000) sind aber im VJS (Vereinigung der Jäger des Saarlandes) organisiert. In dem ganzen Artikel (ein Riesending oben auf der Seite) gings nun um den Mini-Verein, der eine totale Minderheit unter den Jägern vertritt. Nun muß man wissen, dass ich in meinem Ort auch im Kneipp-Verein bin. Der hat mehrere Hundert Mitglieder und es ist immer wieder ein Kampf, einen Beitrag von uns in die SZ zu kriegen. Aber der Mini-ÖJV – bei dem geht das plötzlich.

Dann das Bild. Da ist ein Rothirsch im Morgennebel abgebildet. Unter dem Bild steht „Der rund 50 Mitglieder starke ÖJV dämmert derzeit vor sich hin.“ Was soll der Scheiß? Im Text geht es vor allem um Saugatter, also jagdliche Einrichtungen, in denen Hunde an lebenden Wildschweinen abgerichtet werden. Und die zeigen einen Hirsch. Wissen die nicht, was eine Sau ist?

Und dann der Text. Da zeigt der Schreiber, das er von nichts eine Ahnung hat. Da steht: „Die ÖJV-interne Kritiker (…) argwöhnen, dass mit der Kirrung die Vermehrung von Wild befördert werde, was wiederum zu Verbißschäden im Wald führt.“ Also: Kirrungen werden nur für Sauen (Wildschweine) angelegt. Die schießt man dort, weil man ansonsten nicht an sie ran kommt. Aber Sauen verbeißen keinen Wald – nie und nimmer! Man will sogar, daß sie im Wald sind, weil die beim Wühlen den Boden locker machen. Das Rehwild nascht an den Knospen, das nennt man dann Verbiß. Aber für Rehe gibt es keine Kirrrung! So ein dummes Zeug kann nur jemand schreiben, der noch nie mit einem Jäger unterwegs war.

Ich finde es unheimlich schade, dass die SZ da jemanden schreiben läßt, der das, was vielen Menschen so am Herzen liegt – Wild, Wald und Jagd – so gar nicht kennt und dem das auch alles egal ist. Ich frage mich, was für Blödsinn die SZ dann über Dinge schreibt, wo ich mich nicht auskenne. Vielleicht kann ja mal einer von den SZ-Leuten mit einem Jäger in den Wald gehen und sich die Sachen erklären lassen.

Viele Grüße

Waidgerecht

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Welcome! Hunderte SZ-Mitarbeiter besuchen diese Blog-Baustelle

Heute begab sich auf dieser Blog-Baustelle etwas sehr Merkwürdiges. Innerhalb von wenigen Stunde lasen fast 300 Leute den Aufruf, sich an der Beobachtung der saarländischen Heimatzeitung zu beteiligen.

Nun ist das im Grunde ja eine erfreuliche Angelegenheit, wenn nicht folgende Tatsache wäre: Die Daten verraten uns, dass all diese Zugriffe ausnahmslos aus dem System der Saarbrücker Zeitung kamen.

Ooops … was ist denn da passiert? Wird die SZ schon nervös, obwohl doch hier noch gar nix passiert ist?

Falls aber SZ-Mitarbeiter nochmal hier vorbeischauen: Auch Sie können natürlich mitmachen. Wir sind immer an Insider-Informationen inteteressiert. Werden Sie doch Whistle-Blower und erzählen Sie, was Sie schon immer los werden wollten.
Versprochen: Alles bleibt ganz und gar anonym!

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